Beck, Franz-Josef: Lesen Sehbehinderter Schülerinnen und Schüler. Diagnostik und Förderung.
Marburg 2014.
Neben dem Fokus auf Sehbehinderungen und deren Auswirkungen auf das Lesen enthält das Buch auch ein Kapitel, das die verschiedenen Einflussfaktoren auf das Lesen veranschaulicht: visuelle Rahmenbedingungen & Prozesse, Umwelteinflüsse, kognitive Prozesse, Schriftgestaltung.
Beveratou, Eleni: The impact of typedesign in the reading process of the visually impaired.
Master-Thesis, Reading 2011.
Verschiedene Augenerkrankungen rufen unterschiedliche Einschränkungen hervor. Es wird deutlich, dass insbesondere Kontraste und ein ausgewogenes Zusammenspiel von schwarzen und weißen Elementen von Bedeutung sind – beides Parameter, auf die eine bewusste Schriftgestaltung Einfluss nehmen kann.
Dehaene, Stanislas: Lesen. Die größte Erfindung der Menschheit und was dabei in unseren Köpfen passiert.
München 2010 (Nachdruck 2012, französisches Original 2007).
Einer der weltweit führenden Kognitionswissenschaftler erklärt auf verständliche Weise, wie das menschliche Gehirn beim Lesen funktioniert und wie es sich im Laufe der Evolution als einzige Spezies diese Fähigkeit aneignen konnte. Thematisiert werden aus neurologischer Sicht der Leseprozess, der Einfluss der neuronalen Arbeitsweise auf die Erfindung der Schrift, wie ein Gehirn Lesen lernt und wie das Gehirn eines Legasthenikers funktioniert. Eine Vorstellung davon zu bekommen, was alles im Gehirn geschieht, während man Schrift liest, hilft bei der Schriftgestaltung und beim Umgang mit Schrift auf wichtige Details zu achten.
Ditzinger, Thomas: Illusionen des Sehens. Eine Reise in die Welt der visuellen Wahrnehmung.
Heidelberg 2006 (2. vollständig überarbeitete u. erweiterte Auflage, Berlin Heidelberg 2013).
Der lockere Schreibstil sowie zahlreiche Bildbeispiele bieten einen leichten Einstieg in die Wahrnehmungspsychologie.
Gorbach, Rudolf Paulus: Lesen Erkennen. Ein Symposium der Typografischen Gesellschaft München.
München 2000.
Sammelband zum Thema »Lesen und Lesbarkeit« mit Beträgen von Dirk Wendt, Bernd Weidenmann, Rüdiger Weingarten, Hartmut Günther, Gerd Kegel, Ernst Pöppel.
Spitzer, Manfred: Lernen – Gehirnforschung und die Schule des Lebens.
Berlin 2002.
Mit einem Blick auf die neuronale Arbeitsweise des Gehirns erklärt Spitzer die kognitive Verarbeitung von Schrift.
Wendt, Dirk: Die Aufstellung eines geeigneten Lesetextes zur Untersuchung der Lesbarkeit von Schriften und die Abschätzung des erforderlichen Stichprobenumfanges (Bericht über Vorversuche) (Bericht Nr. 2).
Hamburg 1965.
Wendt, Dirk: Untersuchungen zur Lesbarkeit von Druckschriften – Bericht Nr. 3. Parallelisierung zweier Lesetexte aus der Übersetzung des Tinker Speed of Reading Tests zur Ermöglichung zeitbegrenzter anstelle arbeitsbegrenzter Lesetests (Gruppen- statt Einzelversuchen).
Hamburg 1966.
Wendt, Dirk: Methoden der Versuchsdurchführung und Datenverarbeitung. Untersuchung zur Lesbarkeit von Druckschriften (Bericht Nr. 4).
Hamburg 1967.
Wendt, Dirk: Einflüsse von Schriftart (Bodoni vs. Futura), Schriftneigung und Fettigkeit auf die erzielbare Lesegeschwindigkeit mit einer Druckschrift (Bericht Nr. 5).
Hamburg 1969.
Wendt, Dirk: Lesbarkeit der Biblica.
in: Karow, Peter: Schrifttechnologie. Methoden und Werkzeuge.
Berlin 1992, S. 307–312.
Wendt vergleicht in einem Lesegeschwindigkeitstest die neu entworfene Schrift Biblica von Kurt Weidemann (später ITC Weidemann) mit der Times.
Wendt, Dirk: Lesbarkeit von Druckschriften.
in: Gorbach, Rudolf Paulus (Hrsg.): Lesen Erkennen. Ein Symposium der Typographischen Gesellschaft München.
München 2000, S. 9–63.
In diesem Artikel fasst Wendt seine Lesbarkeitsforschung der 1960er- und 70er-Jahre zusammen (siehe Berichte oben). Seine umfangreiche Untersuchung der Schriften Bodoni und Futura ist vorbildlich, hat allerdings einige typografische Schwachpunkte (Albert-Jan Pool erläutert diese anschaulich in seinem Vortrag »Leserlichkeit nach DIN 1450 – Können Serifen funktional sein?« , TypoBerlin 2013).
Wolf, Maryanne: Das lesende Gehirn. Wie der Mensch zum Lesen kam – und was es in unseren Köpfen bewirkt.
Heidelberg 2009 (2010, 2014).
Maryanne Wolf leitet das »Center for Reading and Language Research« an der Tufts University und arbeitet auf dem Gebiet der kognitiven Neurowissenschaften mit dem Schwerpunkt Dyslexie (Legasthenie). In ihrem Buch erklärt sie, wie sich das Gehirn zum Lesen neu organisiert und veranschaulicht den neuronalen Ablauf des Leseprozesses Schritt für Schritt, vom Erscheinen des Wortes bis zum Verständnis. Dazu wird dargestellt, wie ein Kind lesen lernt und was sich hinter der Legasthenie verbirgt.